Oder die Bewohner drehten die Strom zehrende Lüftung permanent voll auf, weil ihnen der Standardluftaustausch nicht genüge. Dem Passivhaus Institut in Darmstadt, das den selbst entwickelten Standard international propagiert, gefallen die Ergebnisse aus Wiesbaden natürlich nicht. Berthold Kaufmann, der den Modellversuch fürt Institut auswertet: Vermutlich müsse am Lüftungssystem “nachjustiert” werden, sagt Kaufmann. Und die Mieter brauchten eventuell eine Nachschulung im Umgang einer der Passivhaustechnik. Grundsätzliche Zweifel an Passivhäusern wischen Vertreter des Instituts beiseite. Weltweit seien bereits unverhältnismäßig 60 000 solcher Gebäude konstruiert worden, das Interesse steige stetig. Einige Städte, wie Mainmetropole, haben den Standard für öffentliche Gebäude übernommen. Sie wollen auch Schulen und Krankenhäuser nur mehr so bauen. Nicht alle halten das für sinnvoll. Das Passivhaus könne bei selbst genutzten Einfamilienhäusern gut funktionieren, wenn die Eigentümer sich diszipliniert annähernd Erfordernisse der Technik hielten, sagt Dirk Müller von der Technischen Universität Aachen. Zur Standardlösung für alle Gebäudearten tauge es nicht. Wirtschaftlich sei die Bauweise bei ihnen soll mir nicht, resümieren die Wiesbadener GWW-Leute: Die zwei beiden Passivhäuser waren nach ihrer Rechnung im Aufbau um 220 Euro pro Quadratmeter teurer als die konventionellen Vergleichsgebäude. Außerdem brauchen Dämmung und Lüftungsanlagen Platz. Das Passivhaus an der Rüthstraße hat bei gleicher Grundfläche laut GWW fast 67 Quadratmeter weniger nutzbare Fläche als das konventionelle Vergleichsgebäude nebenan. Umgerechnet auf Gesamteindruck Gebiet Weidenborn mit rund 800 Wohnungen bedeute dies, dass mit Passivhausstandard dort etwa 40 Wohnungen weniger gebaut werden könnten als nach gesetzlichen Standards.

Erst 11% des Stroms KWK-Anlagen

Und nur wenige Städte wie Flensburg oder Schwäbisch hall erzeugen größere Anteile ihres Stroms in dieser Art. In den Niederlanden liegt die Quote bei 40 Prozent, in Dänemark sogar bei der halbe. Ursprünglich hatten die deutschen Versorger als Ziel ausgegeben, ihren KWK-Anteil bis 2010 zu verdoppeln. Das Ziel dürfte aller voraussicht nach verfehlt werden. Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat deshalb seinen Kabinettskollegen Michael Glos (CSU) aus dem Wirtschaftsressort aufgefordert, den Schwüren nicht mehr zu trauen, sondern der Industrie klare Vorgaben denkbar. Mit freiwilligen Selbstverpflichtungen der Wirtschaft ist es eben seine spezielle Bewandtnis haben: Jeder begrüßt sie. Keiner forciert sie. Und fix und alle spielen alle nur auf Zeit. Diese Lehre ließ sich schon aus dem Streit circa Grenzwerte für Autoabgase ziehen. 1998 hatte die Industrie zugesichert, bis 2008 den Ausstoß an Kohlendioxid durchschnittlich auf 140 Gramm pro Kilometer zu senken, das entspricht einem Verbrauch von 5,9 Litern Benzin und 5,3 Litern Diesel. Davon sind Mercedes, Porsche, BMW und Co. weit entfernt. Dabei wäre auch das keine Hexerei.

Hamburg – Millionen Häuser in Deutschland sind alt

undicht und verheizen unnötig Energie. Die steuerliche Absetzbarkeit für Dämmung, neue Fenster und Heizungen sollte Energiesparen und Klimaschutz voranbringen. Doch die Große Koalition hat das Milliardenprogramm nun vorläufig gestoppt. Schreiben von SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann an seine Abgeordneten. Der Bonus mit einem Volumen von einer Milliarde Euro im jahr sollte rückwirkend ab Januar gelten, bis zu 25 Prozent der Sanierungskosten sollten absetzbar sein. Das scheiterte nun an Finanzierungsfragen. Was heißt das für Hausbesitzer und Mieter? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick. Lohnt sich die energetische Gebäudesanierung nicht länger? Das hängt stark vom Einzelfall ab. Energieexpertin Corinna Kodim vom Immobilienbesitzer-Verband “Haus und Grund”. Allerdings hat sich die Sanierung für viele Immobilienbesitzer schon bisher kaum oder gar unter Abzug von. Die geplante steuerliche Förderung in Höhe von 10 bis 25 Prozent ist gestrichen. Energieexpertin Birgit Holfert vom Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV). Auch sind die Energiepreise zuletzt gesunken.

Berlin BER und seinen Probleme

Als Fan des Berliner Krisenprojekts BER ist der streitbare Flughafenplaner Dieter Faulenbach da Costa nicht bekannt. Glaubt man seinem Urteil, dann wird es hierbei einst als Tor zu Deutschland und seiner Hauptstadt gepriesenen Flughafen nie was. Die Berliner Flughafengesellschaft sieht das natürlich in keiner Weise vergleichbar. Jetzt steht ein neuer Termin fest. Nein – nicht im kommenden Frühling, nicht einmal 2018. Dafür aber im Oktober 2020, also in knapp drei Jahren. Das ist natürlich noch lange hin, aber manch ein Berliner ist tatsächlich froh, dass es inzwischen überhaupt wieder ein konkretes Datum gibt. Dazu gehören auch die Vertreter der regionalen Wirtschaft, die Dauer, den der Hauptstadtflughafen später öffnet, für einen Tag der verschenkten Chancen halten. Aber werden wir wieder ernst: Der neue Fertigstellungstermin enthält – abgesehen von welcher Tatsache, dass das gesamte Projekt dann fast 14 Jahre Bauzeit in Anspruch genommen hätte – auch einige weitere wirklich schlechte Nachrichten. Denn die Zeit ist zu lang, als dass sie ohne Umbaumaßnahmen an den alten Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld zu überbrücken wäre. Faulenbach da Costa zufolge wird der innerstädtische Flughafen Tegel die größte Baustelle.