Wir beginnen mit einer sauberen so genannten Anamnese, d. h. mit einem Fragebogen zur Erfassung der Krankengeschichte des Patienten. Oft kann ich bestimmte Krankheitsbilder aufgrund der Antworten auf bestimmte Fragen ausschließen. Manchmal erregt dies auch Misstrauen. Mit diesem Verfahren können wir Ärzte zum Beispiel Probleme mit dem Beckenboden erkennen. Und manchmal genau dort, wo die Probleme entstehen. Dies ist der erste Schritt.

Es folgt eine eingehende Untersuchung des Beckenbodens. Danach können wir recht gut beurteilen, ob ein anatomischer Defekt vorliegt. Und wenn dieser Mangel behoben wird, besteht eine gute Chance, dass das Problem behoben wird.

Wie lange dauert diese Untersuchung?

Es geht ziemlich schnell. Das Ausfüllen des Fragebogens und die Untersuchung, d. h. die ersten beiden Schritte, können in etwas mehr als einer Stunde erledigt werden.

Von Zeit zu Zeit lesen Sie aus dem Trinkprotokoll vor, das dem Patienten ausgehändigt wurde …

Wenn eine Patientin zum Beispiel sagt, dass sie nachts sehr oft auf die Toilette muss, geben wir ihr oft ein so genanntes Urin- und Trinkprotokoll mit. Hier schreibt sie in einer Art Tagebuch über einen Zeitraum von 24 oder 48 Stunden auf, wie viel sie zu welchen Zeiten getrunken hat, wie oft sie auf die Toilette muss und wie oft sie auf die Toilette gegangen ist. Der Grund dafür ist, dass die Alkoholgewohnheiten manchmal sogar die Ursache des Problems sind. Und dann kann der Patient das natürlich ändern.

Was raten Sie als Experte den Patienten, die mit Harninkontinenz zu Ihnen kommen?

Wir gehen das Problem individuell an. Leider ist die öffentliche Diskussion heute sehr emotional, auch was die verschiedenen Operationsmethoden angeht. Manche Patienten wissen oft nicht mehr, was sie denken sollen.

Zunächst findet eine ausführliche Voruntersuchung statt. Denn natürlich ist es immer wichtig, genau zu wissen, was die Ursache ist. Nur so kann ein Arzt gezielt arbeiten.

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